Tsingy-De-Bemaraha-Nationalpark

“Mitsingytsingyna” heißt „auf den Zehenspitzen laufen“ – genau das charakterisiert die bis zu 30 m hohen nadelspitzen Gesteine, die den Tsingy-de-Bemaraha-Nationalpark ausmachen. Das einmalige Naturschauspiel wurde von Wind und Wasser geschaffen; unter den Kalksteinnadeln verläuft ein verschlungenes Höhlensystem mit Mangrovenwäldern und kleinen Seen. Das 1.527 km2 große Schutzgebiet wurde schon 1990 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, 1997 offiziell zum Nationalpark.

Er liegt im Westen Madagaskars, etwa 250 km nordöstlich von Morondava. Mehrere Teile des Nationalparks wurden für Wanderungen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad erschlossen. Ein Rundweg führt zu den kleinen Tsingys, die sich am Fluss Manambolo erstrecken; dabei erhält man einen guten Überblick über das Gebiet. Zu den großen Tsingys wandert man inklusive Klettersteigen und Absicherung durch Klettergurte auch innerhalb der Schluchten und Höhlen; an den Felsen wurden kleine Treppen und Hängebrücken angelegt.

Am Ende des gesicherten Kletterns erwartet die Wanderer ein Aussichtspunkt mit herrlichem Panorama über die Tsingys. Nicht zu unterschätzen sind die durchschnittlichen Tagestemperaturen auf den Karstflächen, die um 35 °C liegen, während es in den Canyons feucht-kühl ist. So konnte sich eine große Artenvielfalt im Park ausbilden mit rund 650 Pflanzenarten, darunter viele Orchideen und Wasser speichernde  „Flaschenbäume“ (Moringa drouhardii); 85 % der Flora und Fauna sind endemisch.

Im Nationalpark könnten Sie nicht nur die Fossa, Madagaskars größtes Raubtier, sondern auch 13 Lemurenarten entdecken, darunter den Von-der-Decken-Sifaka; außerdem mehr als 90 Vogelarten wie Riesen-Seidenkuckuck und Madagaskar-Seeadler. Nur hier leben Madagassische Schienenschildkröte und das Erdchamäleon Brookesia perarmata, selten zu sehende Reptilien. Wer körperlich fit ist und Hitze ertragen kann, der sollte die einzigartigen Tsingys von Madagaskar nicht missen!

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