Bialowieza-Nationalpark

Wer fast unberührte Wälder erleben möchte, muss nicht nach Kanada reisen. Zwischen Polen und Belarus erstreckt sich Europas letzter Flachland-Urwald. Polnischer Teil dieses Naturschatzes ist der Bialowieza-Nationalpark, der ca. 250 km östlich von Warschau an der Grenze zu Belarus liegt. Das Gebiet wurde 1921 als Reservat gegründet und 1932 zum Nationalpark deklariert. Im gut 105 qkm großen Schutzgebiet steht ein Kerngebiet von 57 qkm unter strengem Schutz. Die UNESCO erklärte den Bialowieza-Nationalpark 1977 zum Biosphärenreservat und listete ihn 1979 als Weltnaturerbe. Das Wald- und Heidegebiet liegt in einer Höhe von 145 bis 202 Metern und bietet seit 1952 Heimat für seltene Kolosse: Wisente, Europas größte und schwerste Landsäugetiere. Allesamt Zeugen einer erfolgreichen reinrassigen Nachzucht von Tieren aus Zoos und Wildgehegen, denn im Februar 1921 waren wildlebende Wisente durch Jagd, Epidemien und Wilderei ausgerottet. Doch nicht nur Riesenrinder sind heute im Laub- und Mischwald zu erleben, sondern auch Elche, Wölfe und Rotwild. Vogelfreunde werden begeistert sein, denn der Bialowieza-Nationalpark bietet weiteren bedrohten Tierarten wie Blaurake und Schwarzstorch Lebensraum. Hier brüten neun Spechtarten (z.B. Dreizehenspecht und Weißrückenspecht) und sieben Eulenarten; auch Rotdrosseln und Zwergschnäpper sowie Schlangen- und Schreiadler sind im Park zuhause. Dazu wurden Tausende von Pilz- und Pflanzenarten im Naturpark nachgewiesen; einige sehr alte Eichen wurden als Naturdenkmäler mit Namen versehen. Sollten Sie keinen freilebenden Wisent fürs Foto erwischt haben: Im Wisentgehege in der Nähe des Dorfes Bialowieza kann Ihnen das gelingen.

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