Population der Riesenschildkröten stabil

Wer die Darwin-Station von Galapagos besucht, erfährt viel zur Aufzucht der Riesenschildkröten, die später wieder ausgewildert werden. Jetzt gibt es eine Erfolgsstory von der Insel Espanola zu berichten. Die dort lebende Art der Galapagos-Riesenschildkröte  drohte auszusterben. Die im 19. Jahrhundert auf Espanola eingeführten Ziegen hatten die grasige Vegetation der Insel fast kahl gefressen, so dass vor 50 Jahren nur noch 15 Schildkröten auf Espanola lebten. Die Verantwortlichen des Nationalparks reagierten: Die Ziegen wurden schrittweise ausgerottet, und vor etwa 40 Jahren wurde begonnen, Schildkröten-Eier von Espanola in der Darwin-Station auszubrüten, um überlebensfähige Tiere wieder auf der Insel auszuwildern. Heute leben gut 1000 Riesenschildkröten auf Espanola  und pflanzen sich erfolgreich fort!

Doch noch ist diese Schildkröten-Population nicht ganz gerettet, denn sie scheint nicht weiter zu wachsen. Der Grund: Bis sich die ökologischen Schäden, die der Ziegenfraß angerichtet hat, erholen, wird noch viel Zeit verstreichen. Nachdem man die Ziegen entfernt hatte, wuchs nicht ursprüngliches Grasland nach, sondern Büsche und kleine Bäume machten sich breit; die Zusammensetzung der Erde hatte sich verändert. Kakteen, wichtiger Bestandteil der Schildkrötennahrung, können auf diesem Boden nicht gut gedeihen. Auch die nur auf Espanola brütenden Galapagos-Albatrosse leiden: Wenn mehr Gebüsch hochkommt, haben sie Startschwierigkeiten beim Abflug. James Gibbs, Hauptautor der amerikanischen Studie, die die erfolgreiche Zusammenarbeit von Biologen und Nationalpark-Management darstellt, bringt es auf den Punkt: „Die Population einer Art wiederherzustellen ist die eine Sache – doch die Umwelt wiederherzustellen wird deutlich länger dauern“.

Zwar werden Ihnen auf den für Touristen freigegebenen Wegen Espanolas keine Riesenschildkröten begegnen, doch sollten Sie sich die Albatrosse nicht entgehen lassen! Sie sind etwa von Ende April bis Ende November auf der Insel, um sich fortzupflanzen. Buchen Sie einfach einen Ihnen zusagenden Termin auf der Galapagos-Tour der„Angelito“.

Bild: chelonoidis-hoodensis